07.11.2024 | Björn Brecht | Kieback&Peter
In der heutigen Welt sind Gebäudeautomationssysteme (BACS) entscheidende Werkzeuge zur Optimierung der Energieeffizienz, Senkung der Betriebskosten und Sicherstellung nachhaltiger Gebäude. Doch nicht alle Systeme bieten das gleiche Maß an Energieeinsparung. Um die Effektivität von Gebäudeautomationssystemen zu bewerten und zu klassifizieren, haben Industriestandards daher verschiedene Effizienzklassen festgelegt. Diese Effizienzklassen dienen als Maßstab dafür, wie gut Automatisierungssysteme zur Optimierung von Energieeinsparung und betrieblicher Leistung beitragen können.
© Gatot Adri / shutterstock.com
Im Folgenden werden wir die wichtigsten Effizienzklassen in der Gebäudeautomation anhand von praktischen Beispielen untersuchen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile beleuchten.
Die Effizienzklassen der Gebäudeautomation werden durch Normen wie EN 52120 definiert, welche die Leistung von Gebäudeautomationssystemen anhand ihrer Energieeinsparpotentiale klassifizieren. Diese Klassen reichen von Systemen mit minimaler Effizienz, die kaum Automatisierung bieten, bis hin zu Systemen, die den Gebäudebetrieb umfassend automatisieren und so einen energieoptimalen Betrieb sicherstellen.
Die Effizienzklassen sind in der Regel wie folgt gekennzeichnet:
Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die einzelnen Klassen und deren Einfluss auf die Gebäudeleistung.
Gebäude der Klasse D verfügen über minimale oder keine Automatisierung, die fast ausschließlich auf manuelle Steuerung angewiesen sind. Diese Systeme unterstützen keine Energiesparmaßnahmen, was zu einem hohen Energieverbraucht führt, da Heizung, Lüftung und Klimaanlagen (HVAC) und Beleuchtung oft ineffizient laufen.
Ein Beispiel
Ein Gebäude, in dem die Beleuchtung und HLK-Anlagen rein manuell gesteuert werden, ohne zentrale Steuerung oder Zeitplanung. Solche Gebäude waren für die Betreiber besonders während der coronabedingten Lockdowns ein Problem, da der Verbrauch trotz geringer Nutzung hoch blieb.
Die Auswirkungen
Die Klasse C steht für einfache Gebäudeautomationssysteme, die zeitgesteuerte HLK- und Beleuchtungssysteme bieten, jedoch nur begrenzte Flexibilität und Anpassungen an veränderte Nutzungsbedingungen ermöglichen.
Ein Beispiel
Ein Bürogebäude, in dem Beleuchtung und HLK-Systeme nach Zeitplänen automatisiert sind, jedoch ohne eine Echtzeit-Anpassung an Belegungen oder Wetterbedingungen. Änderungen an den Zeitplänen sind oft aufwendig, weshalb es bei fehlenden Personalressourcen leicht zu Energieverschwendung kommen kann.
Die Auswirkungen
Klasse B umfasst fortschrittlichere Gebäudeautomationssysteme mit Echtzeitüberwachung und einer dynamischen Steuerung, die eine Anpassung des Energieverbrauchs an aktuelle Bedingungen ermöglichen. Diese Systeme nutzen häufig Sensoren zur Messung von Temperatur und Belegung.
Ein Beispiel
Ein Mehrzweckgebäude, das mit Präsenzsensoren ausgestattet ist, welche die Belüftung und Beleuchtung je nach Raumbelegung automatisch anpassen. Dieser adaptive Ansatz senkt den Energieverbrauch, da die Systeme nur dann aktiv sind, wenn sie tatsächlich benötigt werden.
Die Auswirkungen
Klasse A steht für die höchste Stufe der Gebäudeautomatisierung und umfasst vollständig integrierte Systeme mit fortschrittlichen Steuerungsalgorithmen und der umfassenden Nutzung von vernetzter Aktorik und Sensorik. Diese Systeme reagieren nicht nur auf Echtzeitdaten, sondern antizipieren auch künftige Bedingungen und gewährleisten so jederzeit eine optimale Energienutzung.
Ein Beispiel
Ein intelligentes Gebäude, das Wettervorhersagen nutzt, um die HLK-Einstellungen im Voraus anzupassen. Das Gebäudeautomatisierungssystem ist mit einem Netzwerk von Aktoren, Sensoren, Zählern und cloudbasierten Analysefunktionen verbunden, die Echtzeit-Einblicke in die Leistung und langfristige Optimierungsstrategien liefern.
Die Auswirkungen
Bei der Auswahl oder Modernisierung eines Gebäudeautomationssystems ist es wichtig, die gewünschte Effizienzklasse auf der Grundlage der spezifischen Bedürfnisse und Nutzungsmuster des Gebäudes zu berücksichtigen. Während Systeme der Klasse C für kleine Gebäude mit überschaubarem Energiebedarf ausreichend sein können, sind Systeme der Klasse A ideal für größere und komplexere Anlagen, bei denen jeder weitere Prozentpunkt an Energieeinsparung eine große Wirkung hat. Die Europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) thematisiert neben der Energieeinsparung auch schon den Gesundheitsschutz. Es ist zu erwarten, dass dadurch auch auf nationaler Ebene die Raumluftqualität – und damit unter anderem der Einsatz von CO₂-Sensorik – stärker in den Fokus rückt. In diesem Zusammenhang können in Gebäuden zukünftig HLK-Systeme mit gemischten Automationsklassen einen guten Kompromiss aus den Gesundheitsbedürfnissen der Gebäudenutzer sowie den ökonomischen und ökologischen Bestrebungen der Eigentümer darstellen.
Das Verständnis der Effizienzklassen der Gebäudeautomation ist der Schlüssel zur Auswahl des passenden Systems, mit dem sowohl die betrieblichen als auch die nachhaltigen Ziele erreicht werden können. Denn ausgestattet mit der richtigen Automatisierung können Gebäude nicht nur den Energieverbrauch und die Kosten senken, sondern auch den Komfort und die Sicherheit der Bewohner erhöhen und die gesetzlichen Anforderungen einhalten.
Die Branche der Gebäudeautomation bietet ein breites Spektrum an maßgeschneiderten Gebäudeautomationslösungen an, um die optimale Effizienzklasse für jedes Gebäude zu erreichen und dessen Potenzial voll auszuschöpfen.
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